Do you remember - Events der 1990er bei SAP

Geburtstage sind immer ein schöner Anlass, sich zu erinnern. Nicht, weil früher alles besser war, sondern vielmehr, weil wir ohne unsere Geschichte(n) nicht da wären, wo wir heute sind. So möchte auch ich zum 50sten Geburtstag von SAP zurück blicken auf unsere gemeinsamen Anfänge. Auf das, was wir damals Event und heute Brand Experience nennen. Beim Erinnern und beim Sichten der Bilder wurde mir schnell klar, wie viel sich seit den 1990er Jahren verändert hat. Vor allem Fotos waren damals noch eher Schnappschüsse.

Der Live-Moment war das, was zählte und noch niemand ahnte etwas von immersiven Welten, Social Media, VR oder Hybrid-Events. Ein paar besondere Erinnerungen und Momentaufnahmen möchte ich hier mit euch teilen. Und wer nach dem Lesen Lust hat, noch mehr zu sehen: Seid herzlich eingeladen zu einem persönlichen Treffen und Schwelgen in Erinnerungen.

Doch der Reihe nach. Lasst mich uns kurz ins Gedächtnis rufen, was damals in der Medien- und Marketingwelt los war, welche Einflüsse es gab und wie die Erfolgsgeschichte von Events im Kontext der Unternehmens- und Markenkommunikation ihren Anfang nahm. Los geht's!

Wie sahen Events in den 90ern eigentlich generell aus?

Events sind in dieser Zeit noch stark von klassischem Catering, Logistik, Künstler- und Showprogramm geprägt – noch weniger wichtig: unterschwelligen Botschaften. Show und Unterhaltung sind damals klar im Fokus. „Event Manager*in“ gab es nicht als Lehrberuf, die Umsetzung erfolgte nach dem berühmten Trial- und Error-Prinzip. Damit gab es auch viel Pioniergeist, mutige Konzepte und: einfach ausprobieren!

Und die Technologie?

Die Medialisierung startete in diesem Jahrzehnt. MTV schuf neue Formate in der Fernsehlandschaft. Grunge und Techno erlebten ihren Durchbruch, alles war möglich! Die Eventtechnologie steckte damals noch in den Kinderschuhen: viel analog, wenig digital. Mit Video gab es die ersten Gehversuche. Eine Dienstleisterlandschaft, wie wir sie heute kennen, gab es noch nicht.

Welche Formate lockten in dieser Zeit? Die Geburtsstunde von „Events“.

Exklusive und außergewöhnliche Clubbings, Sport, Charity und aufwendige Veranstaltungen mit Sand, Snow, Skin und Rock & Roll, tausende begeisterte Fans und Gäste. Aus dieser Entwicklung heraus entstanden Diversifizierung und Spezialisierung der Branche in Sport, Kultur, Freizeit und Tourismus sowie Business Agenturen. Die Geburtsstunde des Begriffs „Event“.

Der Fokus lag noch in den organisatorischen Qualifikationen der Agenturen, der Schritt vom Event- zum Live-Marketing war jedoch nur noch ein kleiner. Die Erschaffung außergewöhnlicher Veranstaltungsszenarien rückte jetzt mehr und mehr in den Vordergrund. Heute werden organisatorische Qualifikationen vorausgesetzt. Die Auftraggeber erwarten von den Agenturen hohe Kreativität, vernetzte Kommunikation und markenstrategisches Denken.

So fing unsere Beziehung an

November 1998 – etwas mehr als fünf Jahre nach unserer Firmengründung (als pro event GmbH) waren wir das erste Mal mit einem größeren Projekt für Euch direkt aktiv. Carmen Stauder (geb. Sesoltani), Carolin Zeller und Sabine Fitz beauftragten uns mit der Planung und Ausrichtung der Abendveranstaltung für 500 Pax zum Chemie & Pharma Kongress in Mainz. Veranstaltungsort war das berühmte Kloster Eberbach im Rheingau, bekannt als Drehort des Films "Der Name der Rose".

Highlight beim Abendevent war das Gospelchor-Konzert in der Klosterkirche. Mit seiner einzigartigen Akustik und durch seine würdevolle Ausstrahlungskraft zog das Gebäude die Gäste in den Bann und erzeugte somit eine besondere Wirkung. Bereits beim Empfang, im mit Kerzen illuminierten Hospitalkeller, wurden die Gäste damals verzaubert. Ein besonderes Catering und ein buntes Showpogramm im ehemaligen Schlafsaal des Klosters rundeten den Abend ab. Ein weiteres Highlight des Abends waren die aufstrebenden, damals durch das Fernsehen bekannten „Drei jungen Tenöre“.

PS: Das „Tanzverbot“ des Klosters konnte der Veranstaltung nichts abhaben, dafür wurde standesgemäß mehr getrunken. Die guten Weine des Klosters Eberbach.

Berühmt & berüchtigt: Die Weihnachtsfeiern

Alle SAPler aus diesen Jahren kennen und lieben sie: die berühmt berüchtigten Weihnachtsfeiern und ihre legendären Partys!

Ein paar Fakten aus den Erinnerungsschätzen:

Gefeiert wurde bei der SAP immer viel und ausgiebig. Die legendären Weihnachtsfeiern fanden immer in den Kantinen statt. Jeder Bereich in einer anderen Kantine. So konnte man über den Abend hinweg immer Partyhopping betreiben. Die LGD zumeist im Schulungszentrum oder später im EVZ. Das waren sicherlich immer die besten Partys.

Deko? Luftballdekorationen (babalooni aus Karlsruhe) waren damals die Währung der Zeit – und besiedelten somit auch die meisten SAP-Veranstaltungen.

Die Disco fand im Fitnessraum und später in der ausgeräumten alten Poststelle im EVZ, Gebäude 1, statt. Maximal 150 – 300 Teilnehmer passten hier in die Räumlichkeiten. Das Wasser tropfte regelmäßig von der Decke. Alles war noch etwas kleiner damals, aber nicht weniger stimmungsvoll.

Das Cocktailteam um Armando sorgte in der Disco immer für die Stimmung – und beste Cocktails.

In den frühen 90ern war ich selbst noch als Subcontractor für den Technikdienstleister (MiRo – Michael Rohloff) als Disc Jockey aktiv. Das war immer ein Riesenspaß. Der harte Partykern tanzte und feierte regelmäßig bis um 6 Uhr in den Morgenstunden.

1999 „SAP Schneetreiben“

Unter diesem Motto, wurde die Luftballondekoration abgelöst. Das Schulungszentrum wurde mit einer echten Skigondel, Großplakaten, Essensbuden, Schneedeko und vielen Skiaccessoires in eine echte Winter-Party-Location umgestaltet. Natürlich durfte da auch Willi Bogner’s Film „Fire & Ice“ nicht fehlen: Der Film lief über in der Location verteilte Leinwände.

Als Eintrittskarte galt eine Art Skipass. Es gab Glühwein beim Einlass und in „Schweizerhof“ und „Alpenrose“ bot Legende Günter Willscheid von Eurest viele Essensklassiker aus den Bergen an. Entspannt und geloungt wurde in Liegenstühlen auf der Panoramaterrasse „Pitz Puin“. Abgefeiert im „Moserwirt“, in der Disco „Pulverfassl“ und in der “Matterhorn“ Cocktailbar. Partys wurden damals auch noch mit Veranstaltungsende 05.00 Uhr geplant. Gute alte Zeiten.

Die Frage, die bis heute offenbleibt: Wo sind die über 100 schneebedeckten Weihnachtsbäume hingekommen, die am Anfang des Abends noch als Deko dienten? Wir erhielten später einige lustige Berichte über den Abtransport von teilweise 3-4m hohen Weihnachtsbäumen in Cabrios oder offenen Schiebedächern. Zum Glück hatte die Polizei an diesem Abend frei… SAP wusste eben schon damals, WIE Nachhaltigkeit funktioniert.

Wegweiser: Die SAP HR-Kongresse

Die HR-Kongresse in Karlsruhe waren für ihre Zeit immer wegweisend: Dank dem legendären Rainer Kaiser und seinem Team um Steffi Höfer, Sabine Fitz und Sofia Tadil, die immer mutig vorschritten, Neues wagten und sicherlich immer Benchmarks setzten.

1998 – Zirkus SAPPAGIO

Zum ersten Mal waren wir bei der Abendveranstaltung in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe aktiv: Beim Zirkus SAPPAGIO steuerten wir die Kultband der damaligen Zeit bei: THE WRIGHT THING (die wir auch damals mit managten). Die Band wurde später auch Haus- und Hofband auf vielen Veranstaltungen der SAP. 

1999 – der Sprung in Y2K

Wir erhielten den Auftrag, die komplette Abendveranstaltung auszurichten. Erstmals zog Storytelling ein. Damals haben wir die Teilnehmer*innen mit auf eine Reise ins nächste Jahrtausend genommen: Dazu gründeten wir die SAP Airways, mit denen wir die Teilnehmer*innen mit auf die Reise nahmen. Landungsfeuer wies den Weg vom Konferenzzentrum zur Gartenhalle, Einladungen waren in Ticketform, die Gartenhalle wurde zum Flughafen umgebaut – mitsamt Sicherheitsschleusen inkl. Personal, Duty-free-Shop für Giveaways und einem echten A320 Flugsimulator der Lufthansa. Monitore und Anzeigetafeln wiesen auf das Programm hin.

Kulinarik kam nicht zu kurz. Das Stichwort war hier „Erlebnisgastronomie“. Sechs verschiedene Flughafenrestaurants wie z.B. die Markthalle „Run Way“, das Café/Bistro „Take-off“, die „Propeller“ Cocktailbar oder das „Skyline international“ Restaurant luden zum Flanieren und Verweilen ein. Und wer kann sich noch ans Programm erinnern? Michael Shalton, Starlight Express, u.v.m.

Das Storytelling nahm seinen Höhepunkt: Das gemeinsame Abheben ins Jahr Y2K. Der Flughafen wandelte sich in das Innere unseres SAP Airways Fliegers. Leinwände wurden zu Fenstern, die Bühne zum Cockpit. Eine mediale Multiscreen Inszenierung mit neun Leinwänden, gestützt von einer Sound- und Lightshow brachte in Gäste in Richtung Y2K. Die Startaufnahmen hatten wir extra auf einem Flug im SAP Learjet mit neun Kameras aufgezeichnet. Zum Finale und Schlussbild zeigten die Leinwände mit einem großen Countdown die restliche Flugzeit an – 23 Tage, 2 Stunden, 40 Minuten. Im neuen Jahr gab es dann für jeden Gast eine Postkarte nach Hause „The Eagle has landed“.

 

Was gab es sonst noch in den 90ern?

Da waren natürlich die beliebten Compaq Kick-offs. Hier wurden SAP-Kolleg*innen von Gabi Herzog und ihrem Team in den Heidelberger In-Club „Die Nachtschicht“ eingeladen. Gerne erinnere ich mich auch an Projekte wie die Quartalsfeten der verschiedenen Vertriebsgesellschaften in den Kantinen in Rot. Darüber der Logistikkongress, die Systems in München oder die diversen Infotage im ganzen Land, um hier nur einige zu nennen.

Und wie ging’s weiter?

Nicht weniger spannend! In unserem nächsten Follow Up schauen wir zurück in die so genannten 00er-Jahre. Mal sehen, welche Fundstücke da auf uns warten. So viel sei verraten: Auch in dieser Zeit gab es eine ganze Menge toller Projekte.

Ihr habt noch Fotos von gemeinsamen Veranstaltungen?

Schickt sie uns, wir bauen sie gerne in unsere Rubrik „Do you remember“ ein!

 

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