Co-Creation – ein Future Skill?

Co-Creation – oft gehört, aber keine Idee, was das konkret bedeutet oder wie sich das in Projekten nutzen lässt? Eine allgemein anerkannte Definition von Co-Creation können wir nicht liefern, die gibt es (bisher) nicht. Was wir aber wissen, ist, wie Projekte durch diese Form der Zusammenarbeit profitieren können. Bettina Laux, freie Mitarbeiterin von ottomisu, hat für uns zusammengefasst, warum sich kollektive Kreativität lohnt, wie sie gelingt und zeigt das konkret an einer Projekt zusammenarbeit mit der SAP:

 

Bild: Pexels, bearbeitet von Ann-Kathrin Kramer.

 

Bei Co-Creation geht es nicht nur um vollständige Antworten. Nicht nur um das „große Bild“ und das „kleine Detail“. Oder das Einbeziehen von Kundenfeedback.

Co-Creation involviert die relevanten Gruppen. Ob aktiver Endverbraucher oder Stakeholder. In internen Projekten, Produktentwicklungen oder auch in Projekten, die zwischen Kunden und Agentur entstehen.

Co-Creation ist vor allem jedoch eins: die Idee, „dass durch ergebnisoffene und kreative Zusammenarbeit bessere Lösungen entstehen, als Einzelne sie hätten erbringen können.“ (Georg Michalik, 2020 aus dem Buch „Co-Creation. Die Kraft des gemeinsamen Denkens").

Drei Gründe, warum es sich lohnt

  1. Was entsteht, entsteht als ein gemeinsamer Schöpfungsprozess, der vielfältige Perspektiven inkludiert. Wir erschaffen Sinnvolles mit dem, was getan wird – zielgruppenorientiert und mit Perspektive.
  2. Wir können der Informationsflut und Komplexität einer Sache Herr werden – durch die Intelligenz der „Massen“.
  3. die „Magie“, weil einfach richtig viel Kreatives entstehen kann.

Und gleichzeitig die Herausforderung, genau dieser Fülle einen Rahmen zu schaffen, an dessen Ende ein Resultat steht.

Bild: Pexels, bearbeitet von Ann-Kathrin Kramer.

Ein Blick in die Zukunft: Wenn kraftvolle Räume entstehen. Warum es sich lohnt, den Blick dafür zu öffnen.

Dieser Schöpferprozess geht weit darüber hinaus, was wir als gemeinsames Erschaffen verstehen. Es liegt ein so großes Potential darin, dass zwar mittlerweile viele Co-Creation in ihre Projekte aufnehmen (ist ja auch fast ein bisschen „trendy“), deren eigentliche Superpower jedoch noch gar nicht in ihrer Gänze erfasst wird.

Fragen, die wir uns heute schon und noch viel mehr in der Zukunft stellen dürfen: Welche Räume öffnen sich bei Co-Creation und wie kann - über Projekte hinaus gedacht - ein gemeinsamer Beitrag zu einem Wandel in

  • den unterschiedlichsten Bereichen unseres Daseins,
  • der Art, wie wir Business betreiben,
  • der Art, wie wir Projekte aufsetzen & durchführen,

erlangt werden?

Die Zukunft verlangt weniger Ego, also alleinig auf meinen Vorteil fokussiert, sondern das Denken im Kollektiv – fürs Kollektiv.

Wenn wir etwas in der Welt verändern möchten, ist es jetzt an der Zeit, in der Gemeinschaft daran zu arbeiten: ein gesellschaftlicher Wandel, wie wir mit unseren Ressourcen auf diesem Planeten umgehen und im Miteinander.

Oder auch der digitale Wandel, bei dem technologische Veränderungen hinter den benötigten kulturellen Wandeln in Unternehmen, in jedem Einzelnen, kommt.

"Wo Menschen auch gemeinsame Antworten auf gemeinsame Fragen suchen, öffnen sich Sinnperspektiven....Schöpferkraft entsteht im Raum des Zwischenmenschlichen.“ (Verfasser leider unbekannt).

Wie kann das konkret aussehen? Ein Beispiel für Co-Creation zwischen Agentur & Kunde

Ein Beispiel for Co-Creation zwischen Agentur und Kunde: das Kick-Off 2021 für die Development Organisation der SAP mit knapp 40.000 Mitarbeitenden weltweit. Hier kannst du dir anschauen, wie die Co-Creation in diesem Großprojekt funktioniert hat.

Kurz gefasst:

  • Ressourcen werden zentriert, an Konzepten wird gemeinsam gearbeitet.
  • Workstreams bestehen aus 2er Teams von Kunde-Agentur, z. B. Content, Communication. Die Stärken der einzelnen Projektmitglieder auf beiden Seiten ergänzen sich, ein inhaltlicher Schwerpunkt auf der einen, der strategische und umsetzungsstarke Fokus auf der anderen Seite.
  • Neue Impulse mischen sich mit langjähriger Unternehmenserfahrung.
  • Unterschiedliche Perspektiven, Workstream-Expertisen kommen zusammen und schaffen so einen ganzheitlichen Blick auf das Projekt.
  • Das Resultat? Steigerung des Teamgeistes in einem Mammutprojekt, kreativitätsfördernd, die Ergebnisqualität und oft auch Effektivität in der Umsetzung steigern sich.

Es geht vor allem um die Bündelung von Kräften und es entsteht eine echte Partnerschaft zwischen den Kolleg*innen der Agentur und des Kunden SAP.

SAP d-kom Projektvideo

Umsetzungstipps: Wie kann also Co-Creation gut gelingen?

Ein qualifizierter Facilitator, der die Stricke zusammenhält und die Gruppe gut führen kann:

    1. Kreatives fördern und gleichzeitig Leitplanke im Prozess sein.
    2. Beispiel: die Co-Creation- & Alignment-Workshops des SAP Kick-Off-Projektes, bei denen wir in Speed-Dating-Form mit den einzelnen Workstreams zusammengearbeitet haben, erwiesen sich als unglaublich effektives Arbeitstool!

Ein gesundes, vielfältiges Team, das auf Vertrauen beruht:

Das Team muss sich sicher fühlen, offen zu kommunizieren und ...

... verschiedenste Perspektiven einzunehmen ...

... und genau diese Perspektiven gleichzeitig beim Gegenüber anzuerkennen.

Klar definierte Aufgaben, Hintergründe, Ziele, Prozesse – und eine gemeinsame Vision, dass alle in die gleiche Richtung laufen

Ein guter Umgang mit Interessen und Differenzen: hier kommunizieren Menschen auf unterschiedlichster Ebene miteinander. Es gilt, Verständnis füreinander zu entwickeln - Skills wie Empathie, Lösungskompetenz und Kommunikation sind essenziell.

Und hieraus resultierend: Eine Beteiligung am Prozess und Reflexion, Einbeziehung der Erkenntnisse für die nächsten Prozessschritte.

Fazit Co-Creation: Es geht um kollektive Kreativität und Lösungskompetenz

Wenn wir die Zukunft erfolgreich und unser Umfeld lebenswert gestalten möchten, ist dies – aus meiner Perspektive - nur über die kollektive Kreativität möglich. In allen Lebens- und Arbeitsbereichen. Überall da, wo die Gedanken von mehreren mehr erzeugen, als der einzelne Gedanke.  

Es lohnt sich also, über die Art of Doing Business & Connectivity nachzudenken: Wie kannst du sinnhaft gestalten? Welchen Impact erschaffen und damit vielleicht auch Menschen eine neue Perspektive auf Dinge geben? In welcher Beziehung stehst du zu deinem Wirkungsfeld und welche Verbindung lebst du dadurch zu deinen Kunden?

Food for thought.

Ihr wollt mehr über Co-Creation erfahren?

Dann schreibt uns an magazin@ottomisu.com. Gerne greifen wir das Thema im nächsten Newsletter nochmal auf und vertiefen es – gern auch mit euren Fragen!

Jetzt abonnieren!

Am liebsten würden wir unsere Zeitschriftenartikel auf schönem Papier drucken, binden und per Post verschicken. Und mal sehen, vielleicht machen wir das eines Tages auch. Bis dahin halten wir euch elektronisch auf dem Laufenden. Wenn ihr unser Magazin abonniert, schicken wir euch etwa einmal im Monat unsere neuesten Artikeln und Podcasts. Ihr könnt das jederzeit wieder abbestellen und natürlich ist es DSGVO-konform. Könnt ihr hier nachlesen.